Digitalisierung - Vom Begriff zum wesentlichen Vorteil.

Gästebuch, OT, Spam und Trollecke
Olaf S

Vom Begriff zum wesentlichen Vorteil.

Beitrag von Olaf S » Do 17. Apr 2008, 20:00

Hi.
Man macht ja wohl nichts, was nicht mehr Vorteile als Nachteile hätte. Also auch Digitalisierung sollte so eingeordnet werden.
Wenn aus Papieren Dateien werden, so ergibt sich, daß alle Rechenprozesse und sonstigen Verarbeitungsprozesse viel schneller gehen und auch weniger Fehler dabei entstehen. Als Beispiel nenne ich jetzt eine Jahreskassenabrechnung, die man statt auf Papier auch mit einer Tabellensoftware machen kann. Man könnte die Berechnung dann auch drucken und abheften. Besser wäre aber zusätzlich noch die Archivierung auf einer CD oder ähnlichem, damit die Daten bei Crash oder Hack nicht verloren sind.

Gast

Warum Digitalisierung?

Beitrag von Gast » Fr 18. Apr 2008, 16:14

Hallo.

Folgende Ziele könnten wir mit Digitalisierung erreichen:
- Zeitersparnis und weniger Stress bei der Verwaltungsarbeit, wenn Schriftstücke und Berechnungen mit Hilfe der Office-Software erledigt werden.
- Mehr und bessere Kommunikation, unabhängiger von Ort und Zeit, Wenn Kommunikationskanäle wie e-mail, SMS, Foren von allen genutzt werden.
- Bereitstellung von Informationen für alle Mitglieder über Internet.
- Mehr Außenwirkung, z.B. durch Anbieten freier Gärten im Internet, öffentliche Diskussion von Gartenthemen, Verbindung von Internet und anderen Medien.

Fazit: bei richtiger Nutzung der IT ergeben sich wesentlich mehr Vor- als Nachteile.

A. Rasch

Man sollte das komplette Leben nicht digitalisieren.

Beitrag von A. Rasch » Sa 19. Apr 2008, 00:16

Aber meine Herren,
Arbeit kann man sich mit IT gut vereinfachen bzw. effektiver machen, das ist unbestritten.
Aber Privatleben und Garten sollte man davon verschonen, sonst hat dies erhebliche Folgen.

1. Finanzielle Folgen:
Handys, PC, Peripheriegeräte, Spielkonsolen und zugehörige Software und Verträge kosten viel Geld, daß an anderen Stellen dann fehlt.

2. Soziale, politische oder rechtliche Folgen:
Wer ständig an Handy, PC, Sozialen Medien und Kanälen angeschlossen ist, der ist ferngesteuert bzw. dreht ganz durch. Unspektakulärer aber auf Dauer ruinierend sind die ständigen überteuerten und meißt unsinnigen Internetshoppingtouren. Politisch motivierte Hasskommentare verderben den Charakter und untergraben unsere Kultur schleichend.

3. Unbemerkter Abbau körperlicher, geistiger und sozialer Fähigkeiten:
Sind Handy und PC erst einmal im Leben präsent, werden sie immer häufiger und länger genutzt. Der Spaten bleibt stehen, die Gießkanne ebenfalls, es wird nicht mehr gemeinsam gearbeitet oder am Gartenzaun geredet. Dafür werden viele Stunden mit nutzlosen Kurznachrichten, Onlinespielen oder Videos verbracht, ja manchmal sogar das Essen schon vergessen! Suchtverhalten entsteht!

4. Reiz- und Informationsüberflutung:
Dem kann sich unser Gehirn nicht mehr entziehen. Ständig meldet sich das Handy mit Werbung, Links, Kurznachrichten usw. was zu noch mehr Nachrichtenkonsum führt und kaum jemand kann noch Satire, Wahrheit und Lüge unterscheiden. Das gesamte Weltgewissen martert unser Gehirn und hält uns davon ab, einfach mal nur einer Rose beim Blühen zuzuschauen. Gewissenskämpfe, Schlaflosigkeit, zermürbende Meinungsverschiedenheiten und Burnout sind die Folgen.

5. Wir schreiben unsere Akte selbst,
aber nicht die paar Seiten Stasi-Akte, sondern wir erzeugen riesige Dateien in den Händen von Leuten, die wir nicht kennen. Darin steht alles, was wir gelesen oder geschrieben haben, mit wem wir welche Informationen geteilt haben, was uns interessiert, wann und wo wir was machen wollen oder gemacht haben, unsere Einkäufe und unsere Vorlieben. Wir sind komplett durchschaut, voll kontrolliert und manipulierbar. Nur in seltensten Ausnahmefall hätten wir ein Alibi für eine Straftat, die wir nicht begangen haben. Gemeinsames Queckenzupfen am Zaun mit dem Nachbarn hätte vor Gericht Beweiskraft. Digitaldaten nicht!

6. Datenmüll und Energieverschwendung:
Ist das Internet erst einmal zur Freizeitbeschäftigung geworden, so zieht es nicht nur unsere Aufmerksamkeit ständig von neuem an, sondern es verbraucht unendlich viel Elektroenergie und Speicherplatz, sowohl für den Betrieb des Netzes und seiner Server selbst, als auch für den Betrieb der Endgeräte. Da werden stundenlang Fotos hochgeladen, Fotos vom Hund, von der Katze, vom Sonntagsbraten und auch noch von der gewöhnlichen Bockwurst, die mal schnell heiß gemacht wurde. Schießlich werden noch viel mehr Fotos gemacht, nur um sie auch noch hochladen zu können. Irgendjemand muß all diese Fotos sehen, was ihm wiederum viele Stunden seiner Freizeit kostet und ihn irgendwann daran hindert, überhaupt noch in den Garten zu gehen!

7. Endlosproblemketten:
Wir wollen doch nur 100 Einladungen zur Versammlung schreiben, am besten mit der Serienbrieffunktion. Vielleicht hat dies ja schon funktioniert, aber nach dem letzten Update funktioniert es nicht mehr. Stundenlanges Lesen in Hilfedateien bringt uns irgendwo hin, nur nicht zur Lösung des Problems. Nach eine Woche Lesen von Internetforen sind wir dann reif für den Anruf beim Support und danach wird es wohl ein ganz neuer PC werden müssen, Drucker und Druckerpatronen inklusive.
Wie einfach wäre es doch gewesen, die Einladung einfach mit dem Kugelschreiber zu schreiben, sie 100 mal zu kopieren, sie 30 mal per Post zu verschicken und 70 mal über den Gartenzaun zu reichen?

8. Wir werden Opfer:
Haben
wir nach vielen Jahren Arbeit eine komplette und funktionsfähige Datenbank aufgebaut, ständig die Daten aktualisiert und viele nützliche Funktionen programmiert, dann ist es so weit, daß uns irgend so ein Virus, Wurm oder Trojaner heimsucht. Wir wissen nicht woher er kam und wann er kam aber unsere Daten sind futsch, auch die Datensicherungen. Kompletter Neuanfang - mit den Daten, die wir irgendwie auf Papier festgehalten haben.

9. Gesundheit:
Stundenlanges Sitzen am PC oder Spielen mit dem Handy bringen unseren Körper in einen langen Zustand einer Minamalfunktion. Dies führt zu Herz- und Kreislaufschwäche, Fettleibigkeit, Diabetis, Haltungsschäden, Rücken- und Gelenkschmerzen und Depression. Am Ende sind wir schon erschöpft, wenn wir den Spaten zur Hand nehmen wollen und wir freuen uns gar nicht mehr, wenn es Zeit wird, Kartoffeln zu legen. Darum mein guter Rat an alle:
wehret den Anfängen aller Digitalisierung!
Schaltet das Handy aus, wenn Feierabend ist, lasst den PC aus, zieht am besten den Stecker heraus. Falls jemals so ein Gefühl von Langeweile aufkommen sollte, geht in den Baumarkt. Dort gibt es so viele Dinge, die auch irgendwie in den Garten passen, z.B. Gewächshäuser, Pumpen, Teiche, Zierpflanzen, Gehwegplatten oder andere Bauelemente oder auch Geräte mit Elektromotor oder mit Verbrennungsmotor. Wer Spielen will, kauft einen elektronischen Bewegungsmelder mit Solarstromversorgung.

[nachträgliche Ergänzung]
10. Akute Kindswohlgefährdung
Bevor es so weit kommt:
https://www.youtube.com/watch?v=FN55LnBXh9c

Schmeißt die Elektronik Raus!
:roll:

Anton Kap

Das Problem des Gemüseanbaus.

Beitrag von Anton Kap » Sa 19. Apr 2008, 13:33

Gut argumentiert!
Nun wollen wir mal richtig auf den Punkt kommen. Laut Gartenordnung müssen 200 m² umgegraben und mit Gemüse bepflanzt werden. Das ist die 51-Prozent-Regel. Man könnte auch grob schätzen, daß 5 m² Umgraben, Hacken, Unkraut herauslesen, abharken und bepflanzen schon mal mindestens eine Stunde daueren, also brauchen wir so ca. 40 Stunden, um den Garten zu bestellen. Weiterhin mindestens 5 Stunden pro Woche, um alles in einem guten Kulturzustand zu halten. Haben wir da überhaupt noch Zeit, digitale Fotos in einer Datenbank zu speichern, den ganzen Antiviruskram ständig aktuell zu halten, Datensicherungen anzulegen, Zugriffsberechtigungen festzulegen usw.? NEIN!
Damit hat sich das Thema für mich erledigt. Ich habe gewählt und mich für Garten entschieden.

Luiza

So schlimm?.

Beitrag von Luiza » Mo 21. Apr 2008, 07:52

Hi,
ich glaube nicht, daß wir alle krank werden, wenn wir uns einige Büroarbeit durch Digitalisierung erleichtern. Schreibt doch mal einen Brief mit Schreibmaschine oder nehmt alternativ eine Textvorlage für den Brief am PC. Mit Schreibmaschine seid Ihr nach einer Stunde frühestens fertig, aber nur, wenn das mit dem fehlerfreien Tippen auch gut funktioniert. PC-Brief ist spätestens in 1/4-Stunde fertig, inklusive Fehlerkorrektur und dann wäre ja genug Zeit für das nächste Beet im Garten und die Probleme mit Kreislaufschwäche+Rückenschmerzen gibt es dann auch nicht.

Es ist wohl auch nicht gerade besonders plausibel, daß ich ein Trojanerproblem habe, wenn ich mal einen Brief schreiben will!

Und speziell die Einladung betreffend: Du nimmst die vom vorigen Jahr, die ja wohl hoffentlich noch gespeichert ist und änderst das Datum und druckst sie wieder aus und in 10 Minuten kannst Du sie über den Gartenzaun geben LOL.

Hinrich C. Hammerschmitt

Grenze der Digitalisierung.

Beitrag von Hinrich C. Hammerschmitt » Mo 21. Apr 2008, 09:09

Hallo,
Digitalisierung kommt im Garten ganz natürlich an seine Grenze:
Eine elektronische Solarlampe ober Bewegungsmelder oder die elektronische Schreibmaschine könnten in gewisser Weise noch nützlich sein, aber die elektronische Bewässerungsanlage, welche ja der Ersatz für die gewöhnliche Gießkanne ist, bringt uns dann an den grenzdebilen Punkt. Kleine Roboter zum Staubsaugen oder Rasenmähen sind wohl auch sehr grenzwertig.

Frank M

Re: Grenze der Digitalisierung.

Beitrag von Frank M » Mo 21. Apr 2008, 13:02

Hi,
den grenzdebilen Punkt der Digitalisierung erreichst Du schnell und kostengünstig, wenn Du einen digitalen Messschieber kaufst und damit den Durchmesser der Kohlrabies misst. Die Werte tippst Du in eine Excel-Tabelle ein und machst mit dem Handy Fotos zum Beweis. Die schickst Du dann in einen Cloud-Speicher. Da oben dann beschäftigst Du Dich ständig mit Freigabeproblemen usw. Du mußt Dich auch drum kümmern, daß jemand Lust hat, die ganzen Fotos herunterzuladen und anzuschauen.

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Wendelin Aiwanger
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Begrifflich muss abgegrenzt werden

Beitrag von Wendelin Aiwanger » Mo 21. Apr 2008, 13:51

Hi,
wenn die ganze Diskussion sinnvoll bleiben soll, muss begrifflich genau abgegrenzt sein, was Digitalisierung ist und was so in den Bereich BMSR und Spielerei mit dem Elektronikbaukasten fällt. Außerdem ist es wirklich völlig irrsinnig, wenn Daten ständig abzulesen oder überhaupt erst mal zu erzeugen sind, nur um sie jetzt digital verarbeiten zu können.

Ich würde jetzt pauschal so definieren, Digitalisierung ist die Umwandlung von allerlei Akten und Daten in das digitale Datenformat. Es hat Sinn in der Verwaltung, wenn dadurch Papier und Arbeitszeit eingespart werden kann. Es sollte aber im Haushalt und im Garten nicht passieren. Ebenso sollte man es schön sein lassen, Haushaltsgeräte irgendwie vernetzen zu wollen.

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Dietmar Gredow
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Begriff

Beitrag von Dietmar Gredow » Do 24. Apr 2008, 22:26

Es wurde schon gesagt, daß es eigentlich um Daten geht, die in das Digitalformat gebracht werden. Eine simple Tätigkeit, nämlich Blatt für Blatt in einen Scanner stecken und als PDF speichern.
Alles andere ist schwammige Begriffserweiterung.

Eine Richtung dieser Begriffserweiterung ist Internet.

Internet digitalisiert Kommunikation. Nützliche Sache, wenn man z.B. die Kommunikation zwischen weit voneinander entfernt liegenden Firmenbereichen oder mit anderen Firmen oder auch mit den Kunden digital erledigt. Sobald das Internet aber bis in die private Wohnung hinein reicht, wird es gefährlich. Insbesondere Kinder sind gefährdet. Zunächst sieht alles harmlos aus, aber schon nach kurzer Zeit müssen wir feststellen, daß das Kind angefüttert ist und nun auch schon den Links folgt, die überall hin führen können. Es entsteht langsam ein Spieltrieb, daraus wird Internetsucht. Schon bald wirkt sich dies auf Schule und Freizeit aus. Bald schon entstehen auch Verbindlichkeiten wegen Abos und nutzlosen Dingen, die online gekauft wurden.

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Vincens Lockmaier
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Ein Rezept gegen Internetsucht

Beitrag von Vincens Lockmaier » Mo 28. Apr 2008, 01:19

Hallo.
Ja, das kennen wir alle. Aber es gibt ein einfaches Rezept dagegen.
Nutzen wir den Privat-PC doch ausschließlich als Arbeitsgerät! Ein Kind kann natürlich auch kleine Arbeiten erledigen, z.B. ab einem gewissen Alter mal einen Brief schreiben und drucken. Das wird gehandhabt, wie eine zusätzliche Hausaufgabe zum Unterrichtsfach Deutsch. Mathematikaufgaben könnten natürlich ebenfalls erledigt werden. Immer aber unter Aufsicht der Eltern und auch mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Ein Kind baut so eine natürliche Distanz zu dem Gerät auf, was die Suchtgefahr doch erheblich einschränkt. Wir waren nämlich auch nicht süchtig nach unseren Schulbüchern oder dem Rechenschieber!

[Aktualisierter Link]
Friedrich-Verlag: Symptome der Internetsucht:
https://www.friedrich-verlag.de/bildung ... endlichen/
Gruß aus Sachsen
Vincens

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