Digitalisierung - Vom Begriff zum wesentlichen Vorteil.

Gästebuch, OT, Spam und Trollecke
Arzt 11

die Relationen

Beitrag von Arzt 11 » Sa 25. Nov 2023, 07:40

Netflix möge eine seltene Ausnahme sein.
Der Einzelhandel im Internet ist für mich ein Flop. Es entsteht viel mehr Transportvolumen und für die Endkunden ist überhaupt kein Preisvorteil ersichtlich. Ein gut sortiertes Kaufhaus in der Innenstadt würde ein Einkaufserlebnis schaffen und man müßte nicht auf den Paketdienst warten.

Gesamtvolkswirtschaftlich sehe ich nur noch Nachteile.

- Digitalisierung bedeutet, daß Arbeitsprozesse teurer und störanfälliger werden. Die Produkte werden somit auch teurer, Inflation wird angetrieben.

- Datenverarbeitung, Dokumentenmanagement und Kommunikation sollten durch Digitalisierung effektiver werden. Das Gegenteil ist der Fall. Es entstehen nur immer mehr Daten, die sowohl die Hardware an die Grenzen bringen, als auch die Mitarbeiter auf allen Ebenen. Systemcrash, Burnout und Fachkräftemangel sind die Folgen.

- Zu viele und zu komplizierte Daten im Geschäftsverlauf und auch in der simplen Produktion führen dazu, daß Fehlentscheidungen häufiger werden oder daß Entscheidungen gar nicht mehr getroffen werden können, ohne vorher Spezialisten mit der Datenanalyse zu beauftragen.

- Digitalisierung ermöglicht mehr Kommunikation über weite Entfernungen und über viele Kanäle. Am Ende aber haben wir so viel Kommunikation, daß die Mitarbeiter nicht mehr zum Arbeiten kommen. Oder sie verlieren den Überblick. Informationsüberflutung, Fehler und psychische Erkrankungen sind die Folge.

- Überall entsteht Datenhunger und das führt dazu, daß z.B. ein Praxisteam schon fast einen ganzen Arbeitstag pro Woche benötigt, um all diese Anforderungen abzuarbeiten.

Das Fazit:
Digitalisierung führt dazu, daß immer weniger nutzbringende Arbeit geleistet wird, weil die Arbeitskräfte zunehmend durch die Begehrlichkeiten des Digitalmonsters gebunden werden.

Birgit Krautwall
Neues Mitglied
Beiträge: 57
Registriert: Sa 29. Jan 2022, 13:28

es fehlt noch KI

Beitrag von Birgit Krautwall » Sa 25. Nov 2023, 07:59

Die Datenanalyse macht ja die KI und sie kann somit auch die Entscheidungen treffen. Was bleibt dann noch für den hochqualifizierten und motivierten Mitarbeiter zu tun?
Das System abschalten, wenn er es überhaupt noch kann.

Joseph Drusa
Vorstandsmitglied
Beiträge: 69
Registriert: So 29. Mai 2022, 02:16

Wartung und Pflege

Beitrag von Joseph Drusa » Sa 25. Nov 2023, 08:30

Staubwischen, die Kühlrippen der Prozessoren säubern, Druckerpatronen wechseln usw.
Aber hochqualifiziert muß solch eine Servicefachkraft gar nicht sein.

Benutzeravatar
Mephistopheles
Veteran
Beiträge: 50
Registriert: Di 28. Aug 2001, 06:50

Was geht hier vor sich?

Beitrag von Mephistopheles » Sa 25. Nov 2023, 08:54

Mir wir immer mehr übel, wenn ich mich mit dem Thema beschäftige. Ich habe den Eindruck, daß Digitalisierung jetzt schon ein unabänderlicher Prozess ist, an den man sich nur noch anpassen kann, wenn man nicht unter gehen will. Mir stellen sich diese drei Fragen:
Wer treibt die Digitalisierung voran?
Welche Motive haben diese Personen?
Wird am Ende der Digitalisierung der Mensch der biologische Sklave KI-gesteuerter Techniksysteme sein?

Benutzeravatar
Marion Schwarz
Vorstandsmitglied
Beiträge: 66
Registriert: Mi 29. Okt 2003, 08:27

Re: die Relationen

Beitrag von Marion Schwarz » Sa 25. Nov 2023, 09:24

Hi,
Das klingt zunächst sehr widersprüchlich, wenn durch Digitalisierung die Datenverarbeitung und -Speicherung effektiver werden sollen und dann aber so viele Daten entstehen, daß alles nur teurer, aufwändiger und am Ende nutzloser wird. Der folgende Beitrag bei Tagesschau erklärt das aber ganz gut:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/di ... k-100.html

:idea: Also die Bundesregierung hat das Ziel, zu digitalisieren und sie hat dann mal so das Bugdet dafür im Haushaltsentwurf für 2024 von 377 Mio € auf 3,3 Mio € zusammengestrichen. Erst nach Protesten aus der Wirtschaft stockte das Innenministerium die Förderung schließlich doch noch um rund 300 Millionen Euro auf. Also ich weis auch nicht mehr, was hier vor sich geht!

Rudolph Meier

Ist doch ein klares Bild

Beitrag von Rudolph Meier » Sa 25. Nov 2023, 13:36

… die Wirtschaft will Digitalisierung und die Bundesregierung hat kein Geld mehr dafür.

5,4 Mrd. € für Ukrainekrieg,
vgl.: https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... ne-2054514

340 Mio. € für Palestina,
vgl.: https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 5ff3051f66 Also entweder gibts eine saftige Steuererhöhung oder es wird nichts mit Digitalisierung.

Benutzeravatar
Helene Weigerts
Veteran
Beiträge: 73
Registriert: Fr 5. Okt 2007, 16:03

überhaupt keine klaren Bilder

Beitrag von Helene Weigerts » Sa 25. Nov 2023, 14:26

Das driftet doch hier ins Endlose – Sinnlose.
In Deutschland kein Geld da und in China hat Siemens eine vollautomatisierte Teeprduktion aufgebaut, Kosten ca. 550 Mio. USD.
vgl.: https://www.siemens.com/global/en/compa ... china.html

Benutzeravatar
Verena Loebach
Veteran
Beiträge: 41
Registriert: Fr 22. Okt 2004, 02:45

klare Aussagen

Beitrag von Verena Loebach » Sa 25. Nov 2023, 15:03

hier:
https://www.bidt.digital/themenmonitor/ ... n-huerden/

Man steht sich also wieder mal selbst im Wege und anstatt Effizienzsteigerung komme es u.U. gar zu einem Mehraufwand an Zeit und Personal.

Und die Staatsfinanzen betreffend, ich hab gerade voll den Überblick verloren.
:roll:

Benutzeravatar
michelle
Mod.-Engel
Beiträge: 17
Registriert: Sa 14. Dez 2019, 05:29

Re: Digitalisierung - Vom Begriff zum wesentlichen Vorteil.

Beitrag von michelle » Sa 25. Nov 2023, 23:37

Du bist da nicht die einzige ohne Durchblick :mrgreen:

Mir ist so, als ob im nächsten Jahr ein Negativbetrag für Digitalisierung bleibt und dann passt das auch mit dem Scheitern an institutionellen Hürden.
Dann geht's rückwärts. :arrow:


Das Thema ist durch!

Benutzeravatar
Horst
Interessierter Leser
Beiträge: 37
Registriert: Sa 15. Sep 2001, 00:29

Es gibt nicht DIE Digitalisierung

Beitrag von Horst » So 26. Nov 2023, 11:22

Zu dieser tristen Stunde fällt mir jetzt endlich mal auf, daß es Digitalisierung in ganz verschiedenen Formen gibt.
1.) Digitalisierung der staatlichen Verwaltungsprozesse auf den Ebenen Bund, Länder, Kreis und Kommune.
2.) Digitalisierung der Verwaltung und der Arbeitsprozesse in multinationalen Konzernen und großen Firmen, die schon lange existieren.
3.) Neu entstehende kleine Firmen, die schnell wachsen, weil sie ein digitales Geschäftsfeld entdeckt haben und damit oftmals außergewöhnlich erfolgreich sind.
4.) Digitalisierung des privaten Lebens

Antworten